Ein großes Highlight für die Kids aus Team 4 in Wilhelmsburg war dieses Jahr der Besuch des Polizeikommissariats 44. Als Vorbild empfing uns Stadtteilpolizist Peter Lemmermann, den einige der Kinder gleich wieder erkannten: „Du warst auch schon mal bei uns an der Schule!“ Oder: „Einmal in den Ferien hab ich dich im Einsatz gesehen“.

So viele Abteilungen bei der Polizei?

In einer kleinen Präsentation stellte er uns die Kriminalpolizei, die Schutzpolizei und die in Hamburg natürlich besonders wichtige Wasserschutzpolizei, sowie den Weg in die Ausbildung vor. Im Interview wollten die Kids natürlich auch so einiges erfahren: „Was passiert eigentlich, wenn an einer roten Ampel links und rechts weit und breit kein Auto kommt und jemand einfach rüber geht?“. „Hast du schon mal jemanden verhaftet, der ein Messer hatte und was hast du dann gemacht?“

Auf einem großen Gruppenfoto der Polizei konnten die Kids dann noch viele weitere Tätigkeiten entdecken: Reiterstaffel, Polizisten auf Fahrrädern, Diensthundeführer… „Das ist ein Wasserwerfer! Die werden bei Demonstrationen benutzt!“, „Den Helicopter braucht man auch, um vermisste Leute zu finden!“. „Und da ist ein Roboter, der kann Bomben entschärfen!“ Und sind die Leute in weiß „Karatepolizisten“? Fast, es handelte sich um die Sporttrainer der Polizei, denn körperliche Belastbarkeit und Ausdauer spielen natürlich auch eine große Rolle.

Hast Du schon im Dienst geschossen?

Eine Frage, die allen Kids unter den Nägeln brannte, führte dann sogar zu einer kleinen moralischen Diskussion: „Musstest du denn mit der Waffe auch schon schießen?“. Denn tatsächlich hat er Lemmermann seine Waffe einmal benutzen müssen – und zwar um eine kranke, feindselige Ratte unschädlich zu machen. Macht ihn das nun zu einem „Tiermörder“? Ganz klar nein, denn die wichtigste Aufgabe der Polizei ist natürlich, die Menschen zu beschützen und die Ratte hätte gefährliche Krankheiten übertragen können.

Die anschließende Führung durchs Kommissariat begann mit einer kleinen Enttäuschung: Wer hätte gedacht, dass es bei der Polizei so viele Büros gibt… der Frust war schnell vergessen, als die Kids sich nacheinander kurz in den Zellen einsperren und mit echten Handschellen fesseln durften. „Nichtmal `ne Decke oder Kissen?“ „Und es gibt keine Porzellantoilette, damit die Verbrecher die nicht kaputt machen und die Scherben als Waffe benutzen können.“

Selbst ein:e Polizist:in sein!

Das Beste war dann natürlich die interaktive Hälfte des Tages: Im echten Dienstfahrzeug durften wir zu unserem Einsatzort fahren, bewaffnet mit Leuchtkelle, Geschwindigkeitsmesser, Sicherheitswesten und Zettel und Stift konnten die Kids selber Verkehrspolizisten sein! Und nach ein-zweimal Zuschauen beim Vorbild wurden die vorbeifahrenden Auto gemessen, winkten die Kids einen Verkehrssünder nach dem nächsten heraus und erklärten selbstbewusst an heruntergekurbelten Fenstern: „Guten Tag, Sie sind 49 in einer 30er-Zone gefahren! Da haben Sie aber Glück, dass heute wir Kinder das messen – Sie kommen mit einer Verwarnung davon. Aber beim nächsten Mal müssen Sie Strafe zahlen!“

Das Feedback auf der Rückfahrt im Polizeiwagen war eindeutig: „Das war der beste Tag bisher!“. Und Naela hat für sich sogar herausgefunden, dass sie Polizistin werden möchte.